Wir wollen alle Kinder und Jugendliche im Nordwesten Mindens erreichen,
legen aber einen besonderen Schwerpunkt auf folgende Zielgruppen:
Grundschulkinder
Bei ihnen sehen wir die effektivsten Ansätze für unsere pädagogische Arbeit. Im Stadtteil
Bärenkämpen leben sehr viele Kinder, die oft nur die Straße und anliegende Spielplätze als
Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeit haben. Die meisten Wohnungen im Stadtteil sind sehr klein,
oftmals teilen sich mehrere Geschwisterkinder ein Zimmer.
Daher bietet das Jugendhaus unter anderem eine Offene Tür, den Kinderladen, für Kinder im
Alter von 6- 11 Jahren an.
Mädchen ab 11 Jahren
Während im Alter von 6-10 Jahren Mädchen und Jungen in gleichem Maße die Einrichtung
besuchen, stellen wir fest, dass der Anteil der Mädchen ab 11 Jahren kontinuierlich abnimmt
und es somit erforderlich wird, auf die Mädchen einen besonderen Fokus zu legen, um auch sie
am Jugendhausalltag teilhaben zu lassen. Durch eine kontinuierliche und partizipative
Mädchenarbeit über die letzten Jahre hin, haben sich die Mädchen sowohl im Kinderladen aber
vor allem im Jugendbereich des Hauses einen festen Platz „erkämpft“. Dieses wollen wir auf jeden
Fall weiterführen und intensivieren.
Jugendliche im Alter von 11 – 17 Jahren
Für den Jugendbereich wollen wir den Schwerpunkt auf die 11 – 17-jährigen legen, weil wir ein
durchgängiges, pädagogisches Angebot (6-17J.) für sinnvoll erachten. Insbesondere ermutigen
wir ältere Jugendliche, sich zu qualifizieren und dann als ehrenamtliche Mitarbeiter*innen unser
Team zu verstärken.
Junge Erwachsene im Alter von 18 – 21 Jahren
Jugendliche ab 18 Jahren nutzen aufgrund ihrer Mobilität und ihrer verbesserten finanziellen
Situation verstärkt kommerzielle Angebote. Dies soll den Besuch von über 18-jährigen allerdings
keinesfalls ausschließen. Vielmehr versuchen wir sie aktiv einzubinden bzw. bieten für sie
punktuell Maßnahmen an und unterstützen und begleiten sie durch die Bereitstellung von
Räumen und Ressourcen und versuchen ihnen durch die Kooperation mit anderen Akteuren,
insbesondere dem Begegnungszentrum, weitere Möglichkeiten aufzuzeigen.
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
Der relativ hohe Anteil von Familien mit Migrationshintergrund in Bärenkämpen macht es
erforderlich, sich mit verschiedenen kulturellen Besonderheiten der verschiedenen kulturellen
Gruppen auseinanderzusetzen, um ihnen eine Teilhabe an den Angeboten zu ermöglichen.
Ehrenamtliche
Die Begleitung und Qualifizierung von Menschen, die bereit sind ehrenamtlich an der Betreuung
von Kindern und Jugendlichen mitzuarbeiten, hat unsere besondere Aufmerksamkeit verdient.
Sie ist zum einen Jugendarbeit und erweitert zum anderen die Möglichkeiten unserer Arbeit.
Junge Ehrenamtliche verstehen wir zeitgleich als Unterstützer und Zielgruppe.
Rechtsgrundlage für die Offene Kinder- und Jugendarbeit bildet das achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII), das Kinder und Jugendhilfegesetz:
Durch den Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Minden werden die Grundlagen für die Arbeit des Jugendhauses Geschwister Scholl überden §11 SGB VIII hinaus detaillierter ausgeführt.
Für unsere Einrichtung haben wir als Team folgende Wirkungs- und Handlungsziele definiert:
Unsere Wirkungs- und Handlungsziele versuchen wir zu erreichen indem wir Frei- und Erprobungsräume schaffen, unterstützen, begleiten, Ressourcen zur Verfügung stellen, Räume und Angebotsanreize bieten, vertraulich agieren, streiten und aushandeln, aktivieren, organisieren, indem wir aufmerksam und wertschätzend sind. Wir reflektieren unser Handeln und passen unsere Angebote regelmäßig den Veränderungen und Bedürfnissen an.
1. Jugend OT
Die Jugend OT ist gedacht für Jugendliche von 11-21 Jahren. Wir legen unseren Schwerpunkt
auf die Altersgruppe 11 – 17 Jahre. Angestrebt wird eine wöchentliche Öffnungszeit von
26 Stunden 5 Öffnungstagen, die mit hoher Priorität umgesetzt wird.
Als attraktiver Treffpunkt für Jugendliche soll die OT verlässlich zu den für Jugendliche
relevanten Zeiten, also auch in den Abendstunden und am Wochenende, geöffnet sein.
Niederschwellige Angebote, Beschäftigungsmöglichkeiten mit Aufforderungscharakter und
Betreuer*innen als Ansprechpartner*innen sind hier ebenso notwendig wie „pädagogenfreie“
Bereiche zum „Chillen“.
2. Kinderladen (OT Kinderbereich)
Die Kinder OT (Kinderladen) ist räumlich und pädagogisch so angelegt, dass sie den Bedürfnissen
von Kindern im Alter von 6 – 11 Jahren gerecht werden soll. Wir werden uns mit hoher Priorität
bemühen, eine Öffnung an 5 Tagen in der Woche zu gewährleisten.
In erster Linie ist es wichtig, den Kindern eine kindgerechte Umgebung zu ermöglichen, in der
sie Raum haben, sich zu bewegen, zu spielen und sich mit Gleichaltrigen zu treffen.
3. AG`s und Gruppen (Kinder und Jugendliche)
Auch wenn in diesen Gruppen ein verstärktes Maß an Verbindlichkeit besteht, sind sie doch im
Hinblick auf Fluktuation deutlich flexibler gestaltet als Projekte. Ihre Bedeutung erhalten diese
Gruppen dadurch, dass in ihnen unsere Arbeitsprinzipien und Handlungsziele besonders intensiv
neben dem vordergründigem Inhalt zum Tragen kommen können.
4. Projektarbeit (Kinder und Jugendliche)
Wir möchten die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern und Jugendlichen entwickeln und
fördern. Deshalb setzen wir auf Projektarbeit im JHGS. Sie ist offen für alle, setzt aber eindeutig
das höchste Maß an Verbindlichkeit, das wir von unseren Besuchern*innen fordern voraus. Ein
Wechsel der Teilnehmer*innen ist nur an sehr wenigen Schnittstellen des Projektes möglich. In
der Regel werden Projekte von Mitarbeiter*innen mit besonderen Kenntnissen und
Qualifikationen und Teilnehmer*innen mit besonderen Interessen durchgeführt und
wahrgenommen.
5. Sport
Für den Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist Sport abseits vom Verein ein
adäquates und häufig von der Zielgruppe gewünschtes und eingefordertes Angebot. Auch wenn
Fußball im Jugendhaus Geschwister Scholl der auffälligste Bereich ist, legen wir im Sport Wert
auf eine breite Palette von Angeboten. Wettbewerb ist bei uns nicht der wesentliche Teil in den
Sportangeboten. Wir legen unseren Focus in erster Linie auf Themen wie Team, Gemeinschaft,
Gruppenerlebnis sowie den Umgang mit Erfolg und Misserfolg.
6. Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz ist zunächst einmal Bestandteil jedes Bereiches unserer
Arbeit. Aber er muss aufgrund seiner Brisanz in verschiedenen aktuellen Situationen auch als
eigenständiger Bereich mit entsprechenden Angeboten und Projekten verstärkt in den Fokus
gestellt werden (Jugendmedienschutz, Umgang mit dem Handy, Drogen, Alkohol, etc.).
7. Veranstaltungen
Bei allen größeren Veranstaltungen, wie z.B. Festen und Feiern, legen wir besonderen Wert darauf,
dass hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, die Gruppen und AG´s des Hauses,
Kinder, Jugendliche, Eltern und Anwohner*innen gemeinsam an der Gestaltung der Feste und
Feiern mitarbeiten und diese mitgestalten. Damit stellen wir in einem angemessenen Rahmen
sicher, dass diese aufwendigen Angebote die Interessen einer breiten Zielgruppe erreichen. Die
Veranstaltungen werden im Rahmen unserer Netzwerkarbeit mit allen Akteuren des Stadtteils
koordiniert.
8. Verlässliche Ferienbetreuung und Freizeiten
Aufgrund der wachsenden Erwerbstätigkeit der erziehenden Elternteile wird die Ferienzeit
zunehmend zu einem familienorganisatorischem Problem. Gerade in den Sommerferien ist es
schwierig genügend Urlaub und damit Zeit für seine Kinder zu haben. Zeitgleich bieten Ferienspiele
ein attraktives und kindgerechtes Angebot in den Ferien. Sie werden von uns entsprechend der
Vereinbarungen, die gemeinsam mit allen Jugendhäusern der Stadt Minden erarbeitet wurden,
durchgeführt.
Freizeiten sind ein weiteres Element der verlässlichen Ferienbetreuung. Sie bieten den Kindern
und Jugendlichen die Möglichkeit, aus ihrem gewohnten Umfeld herauszukommen und außerhalb
Mindens etwas Außergewöhnliches zu erleben.
Freizeiten sind wichtig, weil sie einen besonderen Freiraum zur Erprobung von den teilnehmenden
Kindern und Jugendlichen darstellen. Des Weiteren bieten diese Maßnahmen gleichermaßen
Bildungsanläße für Teilnehmer*innen und ehrenamtliche Betreuer*innen.
Da diese wichtige und zeitintensive Arbeit auch von vielen meist ehrenamtlich geleiteten
Jugendverbänden durchgeführt wird, ist es unsere Aufgabe, nicht nur eigene Maßnahmen
durchzuführen, sondern das gesamtstädtische Angebot zu koordinieren und zu unterstützen.
9. Ferienaktionen
Hierbei handelt es sich in erster Linie um Maßnahmen für die jugendlichen Besucher*innen des
Hauses in den Ferien. Rahmenbedingungen und Inhalte werden dabei partizipativ mit den
Besuchern*innen und ehrenamtlichen Mitarbeitern*innen ausgehandelt. Der Umfang richtet sich
nach den zur Verfügung stehenden Ressourcen, soll für die Jugendlichen aber ein interessantes
und spannendes Ferienerlebnis ermöglichen.
10. Bereitstellen von Räumen
Räume und andere Ressourcen des Hauses werden, sofern sie für den Betrieb der Einrichtung
zeitweilig nicht selbst benötigt werden, Schulen, Vereinen, Gruppen und anderen Institutionen nach
Absprache zur Verfügung gestellt. Hiermit wollen wir unser Haus und unsere Angebote auch bei
anderen Personen bekannt machen und diese Gruppen in Ihrer Arbeit unterstützen.